Mittwoch, 12. November 2014

Gynäkologie - 3. Station

Meine dritte Station war die Gynäkologie. Die Arbeit am Patienten konnte nun endlich beginnen. Die Gynäkologie ist mit 28 Betten eine der größten Stationen im Krankenhaus. Und das auch zurecht, denn hier sind wirklich ausgesprochen viele Frauen schwanger.
Meine Arbeit bestand zuerst aus ganz schlichten Aufgaben, z.B. die Vitalzeichen der Patienten zu messen, die Patienten zu verlegen, zu waschen oder zum röntgen, Ultraschall oder der Blutabnahme zu begleiten. 
Die Visite, die jeden Tag mit dem Chefarzt und den Studenten durchgeführt wurde, begleitete ich auch. Nach einer Woche musste ich mich um das sterile Material kümmern, welches jeden morgen im Quirofano bereit steht, oder eher stehen sollte. Um halb 8 war Abholzeit, aber als ich das erste Mal da war (natürlich aus Panik 10 Minuten zu früh) war weit und breit niemand. Um 8 Uhr bemerkte ich wie das Licht eingeschaltet wurde und gegen halb 9 bekam ich endlich das Material. Es verlief zwar nicht immer so schleppend, aber nach diesem Tag nahm ich mir mehr Zeit mit der Beschaffung des Materials. 
Nach der Visite und manchmal auch während, wurde die Wundversorgung, Curación genannt, durchgeführt. Zuerst begleitete ich diese und reichte steriles Material an. Doch nach 2 Tagen bat ich den Arzt mir die Wundversorgung beizubringen und danach führte ich unter seiner Aufsicht diese Aufgabe jeden Morgen bei allen Patienten durch. Die Wunden beschränkten sich meist auf Kaiserschnittnarben, was gut zum üben ist, denn ein großer Schnitt ist leichter zu versorgen. Mir hat das richtig Spaß gemacht!
Nach der Curación half ich noch bei den Patientenakten und beim waschen der Neugeborenen. Das war uuuunglaublich süß!!!
An manchen Tagen, wenn es nicht so viel zu tun gab, half ich in der Neonatologie aus. Diese ist direkt neben der Gynäkologie. Dort werden die Neugeborenen untersucht und die Prueba de talon genommen. Das ist eine Blutprobe, bei der man dem Kind in die Ferse sticht, und das Blut auf angeborene Stoffwechselkrankeheiten untersucht. 
Auf der Gynäkologie habe ich auch eine nun sehr gute Freundin kennengelernt. Sie heißt Melissa und studiert Medizin. In einer Nachtschicht habe ich ihr bei Kaiserschnitten geholfen. Ich durfte die Nabelschnur durchtrennen und das Neugeborene versorgen. Ich hatte so angst das Kind fallen zulassen, dass sie mich ausgelacht hat. " Das ist doch nur eine Geburt!", meinte sie und schnappte sich das Kind! Auch die andern Studneten waren sehr nett und haben mir viel gezeigt.
Nachtschichten habe ich nur im Kreissaal und der Emergencia gemacht.
Alles in allem hat mir die Arbeit wieder sehr Spaß gemacht! Ich hab wieder richtig viel gelernt und hoffe auch den anderen Stationen wird es genau so sein.
Liebe Grüße 
Clara

P.S Die Bolivianer haben einen richtigen Tick in Sachen Geburtstagen. Immer gibt es Torte und immer wird ein riesien Aufstand gemacht. Es wird gesungen und gegessen und geschriehen. :D




Neugeborene werden gewaschen



Denise, Ich und Mel


Nach dem Kaiserschnitt


Party auf der Station





Geburtstag

Geburtstag




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