Donnerstag, 16. Oktober 2014

24. September

Ein kleiner Rückblick: Am 24. September feiert man in Santa Cruz Fundación de Bolivia, also den Tag der Gründung Boliviens. An diesem Tag haben wir frei bekommen und gingen zum Plaza de 24 de septiembre. Dort fand ein großer Aufmarsch statt mit Militär und Bürgermeister und allem drum und dran. In der anliegenden Kathedrale fand ein riesiger Gottesdienst statt, welchen wir besuchten. Wir waren wie 4 Glühwürmchen im dunklen, denn außer uns waren keine Ausländer da. Ein bisschen nervös nahen wir im hinteren Teil der Kathedrale Platz. Doch es schien niemanden zu stören. Der Bürgermeister meinte sogar "Hola chicas" als er mit seiner Gefolgschaft an uns vorbei kam. Der Gottesdienst war echt schön auch wenn wir nur die Hälfte verstanden haben. 
Und noch ein wenig Bildung: 
Santa Cruz de la Sierra wurde am 26. Februar 1561 von Ñuflo de Chávez gegründet; Ñuflo de Chávez benannte die Siedlung nach seinem gleichnamigen Heimatdorf in der spanischen Extremadura. Der spanische Ortsname bedeutet Heiliges Kreuz der Berge.
1592 wurde die Stadt an die heutige Stelle verlegt, da sich die ursprüngliche Lage wegen Konflikten mit Ureinwohnern als ungünstig erwiesen hatte. Das war dann der 24. September. 
Bis bald! 
Eure Clara






Plaza de 24 de septiembre

Kathedrale

















Montag, 13. Oktober 2014

Laboratorio - 2. Station

Das Labor war die zweite Station die ich im Krankenhaus besuchte. Es besteht aus 4 Teilbereichen. Der "toma de muestra", der "hematologia", der "serologia" und der "chemica". Ich arbeitete in jedem dieser Bereiche, in dem einen mehr in dem anderen weniger. Der normale Ablauf im Labor ist folgendermaßen. Zuerst wird der Patient mit seinem Bescheid vom Arzt registriert. Dann wird ihm in der toma der muestra Blut abgenommen. Dieses wird dann teilweise in einer Zentrifuge geteilt oder direkt an die Hematologie weitergegeben. Danach werden die verschiedenen Bereiche des Labores abgegangen und der Patient erhält jeweils die Resultate, welche der dann seinem Arzt vorlegen kann. Zuerst war ich in der Hematologie. Dort lernte ich die Doctora Marilin und Rosio kennen und die beiden Studentinnen Rosio und Zulma. Sie waren wirklich nett zu mir und haben mir alles erklärt. Ich war zuerst nur dafür zuständig die Werte in einen Patientenbuch einzutragen und Blutproben einzufärben. Beim Rest sah ich nur zu. Doch als nach 2 Tagen eine Mirtarbeiterin fehlte wurde ich einfach an ihrer stelle eingesetzt. Ich musste Blutproben einlesen und das hemogramm bedienen. Ich musste die Ergebnisse auswerten und mit den Standardproben vergleichen und die Unregelmäßigkeiten notieren. Nach diesem Tag waren meine Nerven nicht mehr vorhanden aber ich hatte keine Katastrophe angerichtet und darauf war ich ziemlich stolz. Ab dem Tag wurde ich fester Teil des Teams und bekam feste Aufgaben. Am ende der ersten Woche durfte ich sogar den TP-wert bestimmen. Dies ist ein kompliziertes Verfahren zur Bestimmung der Gerinnungszeit des Blutes. Da mir die Hematologie so gut gefiel blieb ich 2 1/2 Wochen da. An manchen morgenden half ich beim Blutabnehmen und beim bedienen der Zentrifuge. Irgendwann begannen die Mitarbeiter mir Mikrobiologiebücher zu zeigen und mir anhand des Mikroskops Zellen zu erklären. Das war sehr interessant und ich hab wirklich viel gelernt dabei. ich hatte auch das Gefühl, dass es ihnen Spaß gemacht hat mir etwas zu zeigen. Von der Hematologie wechselte ich in die Serologie. Dort wird das Blutserum untersucht. Ich durfte HIV-Tests machen, sowie Syphilis, chargas, Toxo und VDRL. Das war auch super interessant! ich bin immer noch baff wie schnell solche Tests gehen. In der Serologie wurde ich beinahe genauso eingebunden wie in der Hematologie. Und auch dort blieb ich ein wenig länger. Im Labor hatte ich auch meine erste Nachtschicht. Total motiviert und mit null Ahnung kam ich um 7 Uhr Abends im Labor an und traf auf 3 gelangweilte Laboranten. Eine war meine Freundin Doctora Rosio. Das Labor wird nachts aufs Minimum zurück gefahren. Ich arbeitete also in allen vier Bereichen mit was ziemlich anstrengend war. Nach dieser Nachtschicht war ich fertig mit der mir bekannten Welt und wollte nur noch ins Bett. Halb schlafend verließ ich das Krankenhaus und trottete in die Micro. Zuhause fiel ich ins bett und schlief bis zum abend durch. 
Meine Zeit im Labor war wirklich interessant und spannend ich hatte total viel Spaß daran und hab mich wirklich sehr wohl gefühlt. Die Leute da sind wirklich sehr nett und hilfsbereit. Ich hatte wirklich eine richtig gute Zeit da und hab viel gelernt! Noch kurz zum Abschluss eine kleine Panne aus meinem Laboralltag: An meinem ersten Tag wurde ich in die Kunst des Blutproben einfaerbens eingeweiht. Mir wurden die verschiedenen Schritte erklaert (es gibt drei Loesungen die benutzt werden und am Ende muss die Probe mit Wasser abgespuelt werden) und ich begab mich fleisig ans Werk. Jede Probe ist mit den Initialien und der Nummer des Patienten versehen. Naiv wie ich war ging ich natuerlich davon aus, dass diese wichtigen Kennzeichen mit Permanetestift geschrieben sind, doch nachdem ich sie aus dem Wasserbad nahm wurde ich eines besseren belehrt. Keine Probe hatte weder Zahl noch Nummer. Das Herz sank mir in die Hose und ich blickte panisch umher. Noch hatte es niemand gesehen. Sollte ich also die Proben heimlich unterm Tisch verschwinden lassen oder sollte ich meine Panne gestehen. Ich entscheid mich fur die zweite Wahl. und ging zu meiner Doctora. Mit gesenktem Kopf und mieserem Spanisch als je zu vor beichtete ich ihr meine Tat. Doch sie lachte nur und meinte ich sollte mal nicht so ein Gesicht ziehen. Sie nahm mir eine Probe ab und deutete auf den oberen Rand der Probe. Ich sah sie mir genauer an und erkannte mit Bleistift ganz fein markiert die Buchstaben und Zahlen. Nach diesem Tag betrat ich das Labor nie wieder ohne Bleistift. 

Entschuldigung nochmals fuer so eine Verspaetung und ich versuche hier mal wieder aktiver zu werden. 
Hoffe es geht euch allen gut und bis ganz bald!

Eure Clara

Hemogramm

Hematologie

Loesungen zum Einfaerben


Bildunterschrift hinzufügen

Zulma, Dra. Marilin und Nestor



Zulma, Rosio und Victoria



Victoria





Zentrifuge

Aufenthaltsraum


Chemica
















Dra. Rosio




Licenciada Jackeline




Blutserum