Mittwoch, 20. August 2014

Die WG

Endlich! Wir können endlich unsere WG beziehen! In diesem Fall bezieht sich das „Wir“ nur auf Vicy und mich, denn der Rest ist aus verschiedenen Gründen noch nicht am Start. Denise und Cally sind in Sucre um ihren Sprachkurs zu beenden und Klara ist ebenfalls dort, denn irgendwas ist bei Ihrem Visum schief gelaufen.
Nachdem wir also die 16 Stunden wieder zurück nach Santa Cruz fuhren (diesmal war die Fahrt sogar halbwegs gemütlich, denn wir wendeten die Zweibelschicht-Methode an trugen und unseren halben Kofferinhalt am Leib), wurden wir von dem Freiwilligen Leon, der das Projekt One-Dollar-Glasses leitet und Nacira zu unserer WG gebracht.
Nacira ist die sogenannte pädagogische Begleitung für dieses Jahr. Sie ist eine sehr liebe Frau, die wir alles fragen können und die uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Auf den ersten Blick ist die WG echt nicht übel.
Aber fangen wir am Anfang an. Santa Cruz ist in Ringe eingeteilt. Im ersten Ring liegt das Zentrum und von da aus verlaufen die Ringe nach außen. Unsere WG befindet sich zwischen dem fünften und sechsten Ring. 

Wenn man davor steht, würde man denken es ist eine Garageneinfahrt, aber der erste Blick täuscht. Man betritt einen wunderschönen Innenhof welcher in einen kleinen Garten mit verschiedenen Obstbäumen und Sträuchern endet. Der Innenhof wird von unserer WG und von dem Haus der Besitzerin umgeben. Unserer WG ist eigentlich eine Reihe von Zimmern. Das erste ist eine geräumige Küche, dann das 2er Zimmer wo Denise und Cally schlafen, dann das Bad und dann das 3er Zimmer welches Klara, Vicy und ich uns teilen. Im Hof befindet sich die Waschstelle.
Völlig erschöpft sanken Vicy und ich in unsere Betten um ein paar Stunden leicht geschockt wieder aufzustehen. Das Zimmer war nicht wirklich im besten Zustand...ebenso wie das Bad und die Küche. Spinnenarlam!!!
Noch am selben Tag begann unsere Putzaktion. 3 Tage lang putzten wir jeden Winkel der Zimmer. Ich glaube ich hab in meinem Leben noch nie so viele Spinnen getötet! Schrecklich! Mein schlimmstes Erlebnis war jedoch folgendes: Eine fette Spinne krabbelte einfach über meine Hand richtig Oberarm. Die Putzaktion wurde schlussendlich mit allerhand Panikgeschrei und viel Schmutzwasser beendet. Das Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen!
In Santa Cruz gibt es noch eine andere WG, in der Tina und Patricia wohnen. Lydia wird in 2 Wochen noch zu ihnen stoßen. Wir sind so ca. 10 min mit der Micro auseinander, und besuchen uns regelmäßig um zu kochen oder zu quatschen. Was uns allen aber irgendwie nicht bewusst war, war dass Gasherde mit einer Gasflasche verbunden sind. Die könnte auch mal leer werden....Vicy's und meine hatte schon den Geist aufgegeben also verlegten wir das gemeinsame Kochen in die 3er WG. Der Schokopudding dampfte auf dem Herd, und das Kartoffelgratin schmorte im Ofen, als auch die Gasflasche von Tina und Patricia den Geist aufgab...Mist! Rohe Kartoffeln und flüssigen Pudding wollten wir jetzt eigentlich nicht essen. Also ging's rüber zu Nacira, die direkt nebenan wohnt. Nach dem Motto: „ Äh Hallo? Könnten wir wohl kurz deinen Herd benutzen...?“ klingelten wir und wurden zum Glück herzlich empfangen. Das Essen war am Ende doch gelungen, nur der Pudding musste aus Tassen getrunken werden, denn irgendwie wollte er nicht fest werden.
Nach ein paar weiteren Tagen gewöhnten wir uns so langsam an unser neues zuhause. Am Samstag fuhren wir mit Nacira zur Féria barrio lindo. Das ist ein riesiger Kleidermarkt, wo man von Unterhosen über Taucheranzüge bis zu Schreibwaren wirklich alles finden kann. Er ist in Sektoren eingeteilt und reicht endlos. Prima zum Verlaufen also. Mit Nacira kauften wir dort unsere Krankenhauskleidung sowie weiße Crocks und für Tina und Patricia Jeans für die Schule in der sie arbeiten. Nach 3 Stunden in diesem Gebäude waren wir total erledigt und fuhren nach Hause. Am Sonntag ist zwischen dem 4. und 5. Ring eine Art second-hand Markt. Auch den besuchten wir natürlich und kauften alles nach dem Motto:“ Oh mein Gott! Das sind umgerechnet nur 1 € für das T-shirt!“; „Der Markt ist ja nur Sonntags, also wenn schon denn schon!“; „ Das wollte ich immer schon mal haben!“ Den schlussendlichen Betrag den ich raus gehauen habe, werde ich hier bewusst verschwiegen.
Wir beginnen uns hier langsam einzuleben und verlaufen uns nicht mehr allzu oft, doch Santa Cruz ist eine wirklich gigantische Stadt und ich denke ich werde auch nach einem Jahr nicht ganz den Plan haben, aber das wird schon. Nächstes mal geht’s um meine ersten Arbeitstage, also seid gespannnt!

Eure Clara :)


P.S. Da sich mein Laptop weigert weitere Bilder hochzuladen fehlen jetzt ein paar, aber ich hoffe ihr hab einen ersten Eindruck bekommen ;)



Los geht's

Igitt!




Der Innenhof

Unsere Zimmer

Die Waschstelle


Der Garten

Unsere Hängematte

Das Haus der Besitzerin

Unsere Küche


Unser Zimmer


Das Bad


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