Hier bin ich wieder. Einem Monat
verweile ich schon in Deutschland und kann mich immer noch nicht dran
gewöhnen.
Immer noch fühle ich mich wie in einer
Parallelwelt oder einem Heimurlaub, aus dem ich zurück nach Bolivien
kehren werde.
Das Nachbereitungsseminar hat mir
einiges gezeigt und mir geholfen mit diesem Jahr abzuschließen. So
mehr oder weniger...
Alle anderen Freiwilligen wieder
zusehen tat sehr gut, denn alle 25 sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Unsere Teamer, die wir letztes Jahr im Vorbereitungsseminar hatten,
waren dieses mal auch wieder dabei und um so größer war die Freude!
Während dieser Woche begannen wir das
Geschehene aufzuarbeiten und in die Zukunft zu schauen.
Wir sprachen mit den Vorsitzenden
unserer Organisation und zettelten so manche heftige Diskussion an...
Es tat gut sich mit den anderen zu
unterhalten, denn wir haben alle das selbe durchgemacht. Natürlich
redet man auch mit seiner Familie und mit seinen Freunden aber das
ist nicht das selbe.
Niemals hätte ich gedacht, dass das
Zurückkommen so schwer werden würde. Man fühlt sich nirgendwo mehr
richtig zugehörig. Alles ist im Wandel und man kann sich nur vom
Strom mitziehen lassen.
Im Moment bin ich einfach nur dabei
alles möglichst zu verdrängen. Alles wird nach hinten geschoben.
Erinnerungen, Gedanken einfach alles so weit weg wie möglich. Denn
nähert man sich diesem Berg....keine Ahnung, ich glaube man würde
darunter begraben werden. Das Seminar hat schon mal den Anfang
gemacht, aber mit dem Rest muss man jetzt selber klar kommen.
Also Verarbeitung statt Verdrängung.
Doch das ist gar nicht so einfach. Wie sagt man so schön: „ Zeit
heilt alle Wunden“....mal sehen ob das klappt.
Ich will Danke sagen für alles was
passiert ist. Für die guten aber auch die schlechten Erfahrungen.
Ich habe so viel erlebt, so viel
gesehen. Schönes und schreckliches, ekliges und beeindruckendes.
Für nichts in der Welt würde ich
dieses Jahr hergeben. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden,
Entscheidungen getroffen, die ich lieber nicht getroffen hätte, habe
hunderte Fehler wieder und wieder gemacht bis ich daraus gelernt
habe. Ich habe Spanisch gelernt – die schönste Sprache und noch so
vieles mehr.
Ich will meiner WG danken. Cally,
Denise, Klara und Viki. Ihr seid die besten! Durch euch wurde mein
Jahr um so viel einfacher. Streits, Auseinandersetzungen, Tränen und
Lachanfälle, Kakerlaken, Spinnen, Gewitter, schimmelnde Klamotten
und ein Kühlschrank der sich nicht entscheiden konnte ob er ein
Tiefkühler oder eine Sauna ist, haben uns zusammen geschweißt! Um
nichts in der Welt würde ich diese WG tauschen. Wir waren die
perfekte Kombination aus verrückt und bescheuert. Ich habe euch alle
so lieb gewonnen und bin so glücklich und dankbar, dass ich dieses
Jahr mit euch verbringen durfte. Ihr seid die besten!
Ich will dem Krankenhaus danken! Ihr
wart mein zweites zu Hause. Ihr habt mir alles beigebracht, habt
keine Mühen gescheut mir wieder und wieder zu erklären was ich
nicht verstanden habe. Ihr habt mich so genommen wie ich war.
Ich will Mel danken. Du warst meine
beste Freundin. Ich habe dir so viel zu verdanken. Auch wenn ich
wieder und wieder deinen Dramen lauschen musste hab ich dich
unglaublich lieb!
Ich will Pablo danken! Du hast mir so
viel beigebracht und mir gezeigt was einen wahren Freund ausmacht.
Ich will Flora danken! Für ihre
unendliche Positivismus. Kein Wässerchen konnte dich trüben.
Ich will mich bei meinen Spendern
bedanken. Danke das ihr dieses unglaublich unbeschreibliche Jahr für
mich möglich gemacht habt!
Ich will meiner Familie danken! Danke
das ihr immer an meiner Seite wart auch wenn 10000 km zwischen uns
lagen.
Danke an meine Freunde hier aus
Deutschland, dass ihr mich nicht vergessen habt und das ihr mir mit
Rat und Tat zur Seite standet. Ich bin so froh euch zu haben!
Danke auch an meinen Patenonkel und
meine Patentante! Womit habe ich euch nur verdient!
Und vor allem Danke an euch! Ihr, die
ihr meinen Blog gelesen habt. Die nicht vor Wut glühend, den Laptop
an die Wand geklatscht haben, wenn nach 3 Monaten immer noch nichts
neues kam. Danke für eure Geduld und für euer Verständnis für den
ein oder anderen Rechtschreibfehler...
Ich bin unglaublich froh, dass ich die
Chance hatte dieses Jahr machen zu dürfen und werde keine Sekunde
jemals vergessen.
Das war mein Jahr und auch wenn es
jetzt vorbei ist und es schwer für mich ist das zu akzeptieren,
werde ich es trotzdem nur im positiven in Erinnerung behalten.
Das war's Leute, ihr könnt den Blog
schließen, den Laptop runter fahren und weinen!
Nein Scherz ;)
Eure Clara
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