Dienstag, 25. August 2015

Das Nachbereitungsseminar und das Ende

Hier bin ich wieder. Einem Monat verweile ich schon in Deutschland und kann mich immer noch nicht dran gewöhnen.
Immer noch fühle ich mich wie in einer Parallelwelt oder einem Heimurlaub, aus dem ich zurück nach Bolivien kehren werde.
Das Nachbereitungsseminar hat mir einiges gezeigt und mir geholfen mit diesem Jahr abzuschließen. So mehr oder weniger...
Alle anderen Freiwilligen wieder zusehen tat sehr gut, denn alle 25 sind mir sehr ans Herz gewachsen. Unsere Teamer, die wir letztes Jahr im Vorbereitungsseminar hatten, waren dieses mal auch wieder dabei und um so größer war die Freude!
Während dieser Woche begannen wir das Geschehene aufzuarbeiten und in die Zukunft zu schauen.
Wir sprachen mit den Vorsitzenden unserer Organisation und zettelten so manche heftige Diskussion an...
Es tat gut sich mit den anderen zu unterhalten, denn wir haben alle das selbe durchgemacht. Natürlich redet man auch mit seiner Familie und mit seinen Freunden aber das ist nicht das selbe.
Niemals hätte ich gedacht, dass das Zurückkommen so schwer werden würde. Man fühlt sich nirgendwo mehr richtig zugehörig. Alles ist im Wandel und man kann sich nur vom Strom mitziehen lassen.
Im Moment bin ich einfach nur dabei alles möglichst zu verdrängen. Alles wird nach hinten geschoben. Erinnerungen, Gedanken einfach alles so weit weg wie möglich. Denn nähert man sich diesem Berg....keine Ahnung, ich glaube man würde darunter begraben werden. Das Seminar hat schon mal den Anfang gemacht, aber mit dem Rest muss man jetzt selber klar kommen.
Also Verarbeitung statt Verdrängung. Doch das ist gar nicht so einfach. Wie sagt man so schön: „ Zeit heilt alle Wunden“....mal sehen ob das klappt.

Ich will Danke sagen für alles was passiert ist. Für die guten aber auch die schlechten Erfahrungen.
Ich habe so viel erlebt, so viel gesehen. Schönes und schreckliches, ekliges und beeindruckendes.
Für nichts in der Welt würde ich dieses Jahr hergeben. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden, Entscheidungen getroffen, die ich lieber nicht getroffen hätte, habe hunderte Fehler wieder und wieder gemacht bis ich daraus gelernt habe. Ich habe Spanisch gelernt – die schönste Sprache und noch so vieles mehr.
Ich will meiner WG danken. Cally, Denise, Klara und Viki. Ihr seid die besten! Durch euch wurde mein Jahr um so viel einfacher. Streits, Auseinandersetzungen, Tränen und Lachanfälle, Kakerlaken, Spinnen, Gewitter, schimmelnde Klamotten und ein Kühlschrank der sich nicht entscheiden konnte ob er ein Tiefkühler oder eine Sauna ist, haben uns zusammen geschweißt! Um nichts in der Welt würde ich diese WG tauschen. Wir waren die perfekte Kombination aus verrückt und bescheuert. Ich habe euch alle so lieb gewonnen und bin so glücklich und dankbar, dass ich dieses Jahr mit euch verbringen durfte. Ihr seid die besten!
Ich will dem Krankenhaus danken! Ihr wart mein zweites zu Hause. Ihr habt mir alles beigebracht, habt keine Mühen gescheut mir wieder und wieder zu erklären was ich nicht verstanden habe. Ihr habt mich so genommen wie ich war.
Ich will Mel danken. Du warst meine beste Freundin. Ich habe dir so viel zu verdanken. Auch wenn ich wieder und wieder deinen Dramen lauschen musste hab ich dich unglaublich lieb!
Ich will Pablo danken! Du hast mir so viel beigebracht und mir gezeigt was einen wahren Freund ausmacht.
Ich will Flora danken! Für ihre unendliche Positivismus. Kein Wässerchen konnte dich trüben.
Ich will mich bei meinen Spendern bedanken. Danke das ihr dieses unglaublich unbeschreibliche Jahr für mich möglich gemacht habt!
Ich will meiner Familie danken! Danke das ihr immer an meiner Seite wart auch wenn 10000 km zwischen uns lagen.
Danke an meine Freunde hier aus Deutschland, dass ihr mich nicht vergessen habt und das ihr mir mit Rat und Tat zur Seite standet. Ich bin so froh euch zu haben!
Danke auch an meinen Patenonkel und meine Patentante! Womit habe ich euch nur verdient!
Und vor allem Danke an euch! Ihr, die ihr meinen Blog gelesen habt. Die nicht vor Wut glühend, den Laptop an die Wand geklatscht haben, wenn nach 3 Monaten immer noch nichts neues kam. Danke für eure Geduld und für euer Verständnis für den ein oder anderen Rechtschreibfehler...

Ich bin unglaublich froh, dass ich die Chance hatte dieses Jahr machen zu dürfen und werde keine Sekunde jemals vergessen.
Das war mein Jahr und auch wenn es jetzt vorbei ist und es schwer für mich ist das zu akzeptieren, werde ich es trotzdem nur im positiven in Erinnerung behalten.

Das war's Leute, ihr könnt den Blog schließen, den Laptop runter fahren und weinen!
Nein Scherz ;)

Eure Clara 


 
Wir - 2014


 
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